Der Ungarnaufstand 1956
Eine Revolution und ihre Folgen
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Beschreibung des Verlags
ZUM 50. JAHRESTAG DES UNGARN-AUFSTANDS.
Historische Darstellung, politische Bewertung und persönlicher Erlebnisbericht.
Der Publizist Paul Lendvai floh 1956 nach der Niederschlagung des Ungarn-Aufstands aus seiner Heimat. 50 Jahre später blickt er zurück und erkennt die ungarische Tragödie als Ausgangspunkt für die spätere Befreiung Osteuropas.
"Der Vater wurde geohrfeigt wie ein Kind, geprügelt wie ein Pferd; in ihrer Not schlugen sie ihn auf die Nieren, dann systematisch auf den Körper." Fast 50 Jahre nach der Niederschlagung des Ungarn-Aufstands entdeckte der ungarische Schriftsteller Péter Esterházy, dass sein Vater Fürst Esterházy, unter den Schlägen des Kadar-Regimes innerlich zerbrach. Auch für den renommierten Publizisten Paul Lendvai ist der ungarische Volksaufstand, den er hautnah erlebte, gegenwärtig. In seinem neuen Buch verbindet er seine persönliche Geschichte mit den historischen Hintergründen und den politischen Konsequenzen. Ausgehend von den eigenen Erlebnissen, ergänzt durch Berichte Überlebender, Aussagen in Geheimprozessen und anhand von Protokollen aus Partei und Regierung rekonstruiert Lendvai den Aufstand, der am 23. Oktober 1956 wie ein politisches Naturereignis das Land erfasste und das System von sowjetischer Fremdherrschaft und ungarischen Helfershelfern mit elementarer Kraft hinwegfegte. Er verfolgt den Weg des Aufstands bis zum Zusammenbruch, protokolliert die blutige Abrechnung mit Ministerpräsident Imre Nagy und allen Wegbereitern, den Rachefeldzug des Kadar-Regimes und die Folgen für den ungarischen "Gulaschkommunismus". Sein Fazit: Der Ungarn-Aufstand war eine historische Zäsur für das Europa des 20. Jahrhunderts. Er war die Vorhut jener Umwälzungen in Prag 1967, in Warschau 1981 und für die ungarische Grenzöffnung 1989, die zum Zusammenbruch des Ostblocks führten und das Gesicht Europas entscheidend veränderten.
Kundenrezensionen
Spannend geschriebenes Buch
Das Buch hat mich gefesselt und ist spannend geschrieben. Ausdrücklich möchte ich loben, dass der Autor diese Geschichte gut herüberbringt und nicht mit Statistiken langweilt.
Auf das Thema bin ich durch meinen Urlaub in Budapest beim Besuch des "Haus des Terrors" gekommen. Flankierend zu dem Buch las ich historische Artikel auf Spon. Daraus resultiert der letzte fehlende Stern: einige Hintergründe habe ich in dem Buch vermisst. So wird beschrieben, dass einzelne Widerstandsgruppen den Sowjets die Stirn boten. Was war jedoch mit der normalen Bevölkerung? Stellte sie sich z. B. durch zivilen Ungehormsam auch in den Weg? Wie reagierten die Sowjets vor Ort? Gab es ausländische Hilfe in Budapest (was der historische Spiegel bejaht, aber damals war die Situation eher unübersichtlich).