



Fast hell
-
-
3,9 • 7 Bewertungen
-
-
- 9,99 €
Beschreibung des Verlags
Alles ist genauso passiert, soweit ich mich erinnere …
Ihre Wege kreuzen sich schon, laufen nebeneinander, lange, bevor Alexander Osang beschließt, Uwes Geschichte aufzuschreiben. Und mit ihm aufbricht auf einem Schiff in die Vergangenheit. Die weißen Nächte über der Ostsee - sie sind fast hell, verheißungsvoll und trügerisch, so wie die Nachwendejahre, die beide geprägt haben. Doch während Uwe der Unbestimmte, Flirrende bleibt, während sich seine Geschichte im vagen Licht der Sommernächte auflöst, beginnt für Alexander Osang eine Reise zu sich selbst, getrieben von der Frage, wie er zu dem wurde, der er ist.
Eindringlich und mit staunendem Blick erzählt er von den Zeiten des Umbruchs und davon, wie sich das Leben in der Erinnerung zu einer Erzählung verdichtet, bei der die Wahrheit vielleicht die geringste Rolle spielt.
Kundenrezensionen
Wunderbar, unglaublich und spannend.
Fast hell ist eine Geschichte, die etwas anderes geworden ist als das, was sie eigentlich werden sollte. Und damit passt sie scheinbar perfekt zu ihren beiden Protagonisten: Uwe und Alexander, der Autor selbst. Beide sind in Ostberlin groß geworden und haben sich in dem damaligen Gesellschaftssystem mit seinen Beschränkungen, seinen Vorgaben und seiner Willkür nie so richtig zuhause gefühlt. (Alexander) Osang soll, sehr viel später, für ein Spiegel-Sonderheft die Geschichte von Uwe aufschreiben - eine Geschichte über ein ostdeutsches Leben. Doch diese wird immer mehr die Geschichte ihrer beider Leben - insbesondere in der Zeit nach der Wende, als beide unabhängig voneinander zwei Neustarts hinlegen, die spektakulärer kaum sein könnten. Ihre Sehnsucht zieht beide hinaus in die Welt, sie reisen rund um den Globus, leben mal hier und mal dort und kommen, so scheint es, trotzdem nie dort an, wo sie eigentlich hin wollen. So wie auch die Geschichte selbst. Sie schafft es am Ende doch nicht in das Sonderheft des Spiegels - zur Erleichterung des Autors, wie er schreibt. Statt dessen ist sie etwas viel größeres geworden: ein Buch über zwei von außen gelenkte Leben, die sich nach dem Wegfall der Grenze Bahn brechen - wie eine etwas chaotische Flucht, ohne so recht zu wissen wovor oder wohin. Und so zieht sich eine gewisse Rastlosigkeit und Melancholie durch das gesamte Buch - bis hinein in seinen letzten Satz. Wunderbar zu lesen, unglaublich und spannend.