Kirche und Brauch in der Zeit der Aufklärung Kirche und Brauch in der Zeit der Aufklärung

Kirche und Brauch in der Zeit der Aufklärung

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Durch die Reformation im 16. Jahrhundert, die die Kirchenspaltung oft bis in die kleinsten Territorien zur Folge hatte, erlebten die Leute ein sich in kürzester Zeit änderndes Religions-und Brauchwesen. Diese gravierende Umwandlung wurde durch neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Erfindungen verstärkt, die einen sehr starken Wandel des Brauchtums zur Folge hatte.

Waren im 16. Jahrhundert die Bräuche meistens an geographischen Räumen festzumachen und in großer Vielfalt vorhanden (z.B. alleine zwischen Stadt und Land waren große Unterschiede), so haben sich dann im Laufe der Jahre, v. a. durch die Verbesserung des Transportwesens, immer weiter miteinander vermischt.

Die Reformation bewirkte eine völlige Neuordnung der christlichen Lebensformen und der Gottesdienstordnung. Durch den sich rasch ausbreitenden Protestantismus war das ganze Volksleben ergriffen. Jeder Brauch wandelte sich und nahm ein spezielles protestantisches Gesicht an. Die katholische Kirche, anfangs noch weit entgegenkommend, sah sich mit der Zeit gezwungen, eine Gegenreformation einzuleiten. So wurden auch die Bräuche, v.a. der Festbrauch, von der Änderung nicht verschont. Die Folge war, dass sich nun die verschiedenen Bräuche nicht mehr nach einzelnen Völkern, sondern je nachdem, welche Religion das entsprechende Gebiet verfolgte, gerichtet haben.

Ein wichtiger Punkt der Auseinandersetzung von Katholiken und Protestanten war die beim Kirchenvolk liebgewonnene Heiligenverehrung. An ihr waren die Fest- und Patronenwesen, der Wallfahrts- und Bilderkult und die darauf bezogenen vielfältigen Bräuchen gehangen. Und gerade hier schließt sich die Brauchkritik von Martin Luther an. Zwar hatte Luther nichts gegen weltliche Bräuche (z.B. die Umzüge der Müllergesellen oder die studentischen Fastnachtsspiele), doch innerhalb der Kirche wollte er von allen Arten der Versinnlichung religiösen Gehaltes nichts wissen. Ausnahmen machte er nur beim Abendmahl und der Taufe.

Auch andere Reformatoren gingen gegen die bisherigen Formen der Frömmigkeit oder des brauchtümlichen Verhaltens vor. Der musikalisch begabte Zwingli verbannte die Orgel aus der Kirche und Calvin trat gegen alle kirchlichen und weltlichen Bräuche auf , die nicht seinen hohen sittlichen Normen entsprachen.

GENRE
Religion & Spirituality
RELEASED
2012
12 October
LANGUAGE
DE
German
LENGTH
14
Pages
PUBLISHER
GRIN Verlag
SIZE
78.7
KB

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