Erwachsenenbildung im Nationalsozialismus und die Entwicklung danach
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Beschreibung des Verlags
Die Bildung Erwachsener gibt es schon seit der Antike, sei es in Form von Theater oder im Mittelalter durch die Predigt (vgl. Kaiser 2001, S. 191). Die Anfänge der institutionellen Erwachsenenbildung sind allerdings erst in Folge der Aufklärung im 18. Jahrhundert entstanden. Die Menschen werden nun als lernbedürftige und lernfähige Subjekte angesehen (Wittpoth 2003, S. 25).
Anfänglich waren vor Allem die Volksaufklärung und die Ausbreitung der pädagogischen Aktivitäten, über das wohlhabende und gebildete Bürgertum hinaus, die Hauptaufgaben der Erwachsenenbildung. Dies geschah mit Hilfe von moralischen Wochenschriften und den entstandenen Lesegesellschaften (Wittpoth 2003, S. 26).
Im 19. Jahrhundert wurde Erwachsenenbildung als Form der Gesellschaft zur Verbreitung von Volksbildung verstanden (Kaiser 2001, S. 192).
Durch Wissenschaftler und Wanderdozenten sollte wissenschaftliches Wissen auch an das Volk weitergegeben werden, zudem wurden die ersten Handwerker- und Volksbildungsvereine gegründet.
Während der Weimarer Republik wird die Verbreitung von Volksbildung immer wichtiger, es kam zu einem regelrechten Gründungsboom der Volkshochschulen (Wittpoth 2003, S.28).
Auch in bildungspolitischen Diskussionen gewann die Volks- bzw. Erwachsenenbildung an Bedeutung. Die Verfassung von 1919 enthält den Auftrag, dass das Volksbildungswesen, einschließlich der Volkshochschulen von Reich, Ländern und Gemeinden gefördert werden soll (§ 148, Abs. 4; Feidel- Mertz 1975, S. 21).
Es entsteht eine neue Richtung der Erwachsenenbildung. Wo vorher noch die Wissensvermittlung an die Massen die Aufgabe war, ging es jetzt um Individualität und Auseinandersetzung mit Weltanschauungen (vgl. Wittpoth 2003, S. 28f.).
Der Erwachsene rückt als Individuum mit seinen persönlichen Problemen und Bedürfnissen in den Vordergrund (vgl. Kaiser 2001, S. 193). Zudem sollte Volksbildung der Volk- Bildung dienen (ebd.). Bildungsarbeit sollte über soziale Grenzen hinweg möglich sein (vgl. Kaiser 2001, S. 192). Dies geschah in den gegründeten Arbeitsgemeinschaften, kleinen überschaubaren Gruppen, in denen Lehrende und Lernende in einem Lernprozess gleichberechtigt vereint werden sollten (Feidel- Mertz 1975, S. 15).