Die Geste des „Stinkefingers“  als erfolgreiche Beleidigung? Die Geste des „Stinkefingers“  als erfolgreiche Beleidigung?

Die Geste des „Stinkefingers“ als erfolgreiche Beleidigung‪?‬

Die Beleidigung als kommunikatives Verfahren und rhetorische Strategie

    • €13.99
    • €13.99

Publisher Description

I. Einleitung

Beleidigungen sind nicht nur in non-formalen, alltäglichen kommunikativen Verfahren vorzufinden, die emotional und aus dem Affekt erfolgen, sondern auch in der Rhetorik kann eine Beleidigung als strategisch überlegte Handlung eingesetzt werden.
Eine Beleidigung kann lautsprachlich und gebärdensprachlich ausgedrückt werden. Eine sehr präsente, allgemein verständliche Geste der Beleidigung ist das Zeigen des Mittel-fingers, auch umgangssprachlich als „Stinkefinger“ bezeichnet.
Bevor weiter in der Thema des „Stinkefingers“ eingegangen wird, sollte der Begriff der „Geste“ geklärt werden. In dieser Arbeit wird die Definition der „Geste“ aus dem Lexi-kon ETYMOLOGISCHES WÖRTERBUCH DES DEUTSCHEN übernommen:
„`Gebärde, Körperbewegung beim Sprechen` wird im 15. Jh. in der Wendung gesten machen `ausdrucksvolle Körperbewegungen machen` (von Gauklern und Spaßmachern) aus lat. gestus `Bewegung der Hände, Gebärde der Schauspieler oder Redner`, zu lat. gestere (gestum) `tragen, (aus)führen, (refl.) sich verhalten`, ins Dt. entlehnt. Daneben begegnet vielfach die lat. Form Gestus (auch mit lat. Flexion); erst im 18. Jh. Wird der Plur. Gesten, dann auch der Sing. Geste üblich.“
Somit kann man hier festlegen, dass der „Stinkefinger“ eine Geste ist, die die Eigen-schaft der Zeichenhaftigkeit besitzt. Das heißt, durch eine Geste soll etwas Bestimmtes ausgedrückt werden. Interessant bei der Geste des „Stinkefingers“ ist, dass diese nicht zwingend etwas Gesprochenes unterstreicht, sondern dass der „Stinkefinger“ als allein-stehende, „schweigende“ Geste für sich selbst spricht.
Die Geste des „Stinkefingers“ ist durchaus negativ belegt und wird als Beleidigung, Schmähung und Kränkung gedeutet. Doch nicht alle Beleidigungen, die als solche ge-sehen werden, sind in der Rhetorik erfolgreiche Strategien, die das Ziel der Beleidigung in einem kommunikativen Verfahren erreichen. Wann ist eine Beleidigung für Rhetori-ker erfolgreich und kann man den „Stinkefinger“ in einer Rede einsetzten, um zu belei-digen? Um dies zu beantworten muss die Bedeutung der Gestik für die Rhetorik unter-sucht werden und erläutert werden, wann eine Beleidigung rhetorisch erfolgreich ange-wandt werden kann.

GENRE
Professional & Technical
RELEASED
2012
15 May
LANGUAGE
DE
German
LENGTH
14
Pages
PUBLISHER
GRIN Verlag
SIZE
143.2
KB

More Books by Julia Esau

Das rhetorische Kommunikationsverfahren "Kritisieren" Das rhetorische Kommunikationsverfahren "Kritisieren"
2012
Platon: Gorgias 494c - 506c Platon: Gorgias 494c - 506c
2012
Charlotte Perkins Gilman’s The Yellow Wall-Paper Charlotte Perkins Gilman’s The Yellow Wall-Paper
2012
Analysis and Interpretation of William Shakespeare’s “Sonnet 130” Analysis and Interpretation of William Shakespeare’s “Sonnet 130”
2012
Kritik der Atomkraft - Forderung nach alternativen Energien Kritik der Atomkraft - Forderung nach alternativen Energien
2012
Evaluationsbericht: mögliches Evaluationsdesign für ein fiktives Fallszenario Evaluationsbericht: mögliches Evaluationsdesign für ein fiktives Fallszenario
2012